Initiative !Nie wieder! Erinnerungstag im deutschen Fußball
Thomas Peterfi, 27.01.2015
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Einmischen statt wegsehen – und niemals vergessen! Millionen Menschen wurden
zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten ausgegrenzt, gequält, ermordet
- wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer politischen
Überzeugung oder weil sie den Kriegsdienst mit der Waffe verweigerten.
Auch der Fußball hatte an diesem beispiellosen Verbrechen seinen Anteil. Vereine
haben Mitglieder aus ihren Reihen ausgestoßen. Sie hatten keine Rechte mehr. Ihre
Würde wurde mit Füßen getreten. Julius Hirsch, einer von nur zwei deutschen
Nationalspielern jüdischer Herkunft wurde in Auschwitz ermordet.
Heinrich Czerkus, Vereinswart von Borussia Dortmund, Kommunist und Widerstands-
kämpfer, wurde von der Gestapo ermordet. Kurt Landauer, jüdischer Präsident des
FC Bayern, konnte sich mit Hilfe von Freunden in die Schweiz retten.
Studien zeigen, dass menschenfeindliche Einstellungen weiterhin in der Gesellschaft
verankert sind: Rassismus, Antisemitismus und Homophobie.
Auch im Fußball wurden zuletzt Fußballfans vereinzelt von Neonazis und Hooligans
bedroht und angegriffen. Diese Fans hatten sich selbstbewusst gegen
Rechtsextremismus gestellt und Zivilcourage bewiesen. Alle aus der Fußballfamilie
sind dazu aufgerufen, zu unterstützen und wenn es gefordert ist, Zivilcourage selbst
zu leben.
Die überlebenden Häftlinge des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau haben
nach ihrer Befreiung ihr Vermächtnis an die Nachgeboren in zwei Worte gefasst: „Nie
wieder!“ Immer stärker fließt dieser Aufruf zum Handeln in die Fan- und Vereinskultur
ein. Fans besuchen die ehemaligen Konzentrationslager in Auschwitz, Buchenwald
oder Dachau. Vereine verlegen Stolpersteine für ihre ermordeten Mitglieder. Der
„Erinnerungstag im deutschen Fußball“ unterstützt und fördert dieses Engagement.
Lesungen, Choreografien, Gedenkveranstaltungen und andere kluge und kreative
Aktionen erinnern an die Ausgestoßenen und Vergessenen. So wird ihnen ihr Platz in
der Fußballfamilie zurückgegeben.
Am 27. Januar 1945 wurde Auschwitz befreit. Der Beitrag des Fußballs auf „seinem
Spielfeld“ und darüber hinaus ist das Entwickeln und Umsetzen einer lebendigen
Erinnerungskultur zum „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“.
Lasst uns die kulturelle Vielfalt unserer Fußballfamilie als ein großes Geschenk
begreifen. Sie gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, gegen Diskriminierung
jeglicher Art zu verteidigen, das heißt 2014 und immer „!Nie wieder“.
Quelle:http://www.niewieder.info
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